Honda Africa Twin Adventure Sports
- Daniel Jauslin (dja)
- vor 15 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Nach über 600 Kilometer im Sattel der 2025 Africa Twin mit Doppelkupplungsgetriebe haben wir ausreichend Erfahrungen gesammelt, um das Bike bewerten zu können.

Die Honda CRF1100L Africa Twin Adventure Sports DCT mit ihrem 4-Takt Reihe 2-Zylinder-Motor mit Einspritzung und einem Hubraum von 1.084 Kubik leistet 102 PS und ist trotz ihres Gewichts von 253 Kilogramm ein äussert agiles Fortbewegungsmittel. Wir loben die hohe Verarbeitungsqualität sowie das souveräne Fahrverhalten auf der Strasse und haben auf der langen Tour das komfortable Handling schätzen gelernt. Der Motor liefert eindrücklich Leistung. Das Doppelkupplungsgetriebe (DCT) erleichtert das Schalten. Mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand schalten wir hoch und runter – ganz nach unserem Geschmack. Aber was nützt uns das Alleinstellungsmerkmal «Apple CarPlay», wenn wir es trotz YouTube und anderen Anleitungen nicht geschafft haben, dieses zu aktivieren? Dazu kommt, dass die Menüführungen und die Schaltervielfalt uns lediglich verwirren und dass wir (erfahrener Motorradjournalist, Informatiker, Fahrlehrer, Hondafahrer) grundlegende Einstellungen nicht vornehmen konnten. Zum Beispiel Folgende: Ausschalten der Nebellampen, individuelles Verstellen der Fahrstufen und des Fahrwerks, ein- und ausschalten der Griffheizung etc.). Aus unserer Sicht ein NoGo.

Pragel, Klausen, Susten, Brünig und Glaubenberg heissen die Pässe, über welche wir die Honda peitschen durften. Nie hatten wir den Eindruck, dass mehr Leistung notwendig sei. Im Automatik Sportmodus jedoch hat das DCT in 180 Grad Wenden unerwartet zurückgeschalten, was uns jedes Mal einen Schreckmoment bescherte. Auch können wir nicht entscheiden, ob wir lieber manuell oder mittels DCT schalten möchten. Auf langen Touren klar ein DCT. Wir lieben es, wie die Africa Twin beim Hochschalten aus dem Serienauspuff röhrt. Cool. Das Display startet extrem langsam. Ein schnellerer Prozessor hätte verbaut werden sollen. Mit den montierten Seitenkoffern und dem Topcase aus Aluminium sieht die Japanerin üppig, ja ausladend aus. Der Sitzkomfort ist ausgezeichnet. Der Motor strahlt an heissen Sonnentagen stark ab – vor allem rechts wird es auf der Höhe zwischen Knöchel und Wade brennend heiss.
Die Africa Twin ist eine richtig starke Reiseenduro mit vielen Vorteilen, aber einigen Eigenschaften, welche dringend verbessert werden müssen. Die hydraulischen Bremsen mit Integral ABS packen richtig zu. Das 19 Zoll Vorderrad trägt entscheidend dazu bei, Serpentinen problemlos zu meistern. Die komplizierte Windschildverstellung ist unpraktisch. Das zuverlässige Bike ist unspektakulär – für die einen perfekt für andere fehlen Emotionen.


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