Das historische 4-Sterne Hotel im viktorianischen Stil mit Jugendstilelementen liegt mitten in Interlaken. Idyllisch, umgeben von den Bergen und Seen, thront das elegante, historische Gebäude aus dem Jahr 1908 unweit der Aare.
Das Royal-St.Georges, zur Accor Gruppe gehörend und Mitglied der Swiss Historic Hotels, bietet insgesamt 93 Zimmer, die sich im Royal- und im St. Georges-Gebäude befinden. Es warten Zimmer der Kategorien Classic (50), Superior (33), Junior Suiten (7) und drei Suiten auf Gäste aus der ganzen Welt. Der Empfang ist äusserst herzlich, das ganze Personal aufmerksam und freundlich. Bravo. Die Zimmer sind klassisch und modern eingerichtet und bieten eine hohe Funktionalität. Sie verfügen über eine kostenfreie Wi-Fi-Verbindung, Telefon, moderne Flachbild-Kabel-HDTV, Radio, Minibar, Kaffeemaschine und Teekocher. Wir nächtigen im St. Georges, wo modern eingerichtete Zimmer die Gäste empfangen. Unser Zimmer ist gross, modische Farbkombinationen harmonieren, mit einer ruhig arbeitenden Klimaanlage, zwei Flach-TV und einem trendigen, offenen Schrank, welcher leider für längere Abendgarderoben der Damen nicht geeignet ist. Zwei Wasserflaschen stehen jeden Morgen gefüllt bereit. Die kostenlosen Getränke in der Minibar beschränken sich auf drei unterschiedliche Softdrinks. Eine Fehlkonstruktion besteht darin, dass die warme Abluft der Minibar direkt auf das Bett abgeleitet wird. Schade. Das King-Size Bett ist mit einem grossen Duvet ausgestattet, was eher den Gewohnheiten von amerikanischen und asiatischen Gästen entspricht. Je zwei sehr gute Kissen pro Person stellen sicher, dass wir ausgezeichnet schlafen. Unser Zimmer überrascht uns mit fürchterlichen Ausblicken gen beide Seiten. Zum Glück können wir die schweren Vorhänge schliessen und uns auf das elegante Zimmer konzentrieren.
Das coole Badzimmer trumpft nebst dem Waschbecken mit einer freistehenden Badewanne, welche nicht wirklich in die Aussparung ihrer Nische passt, mit einer grossen Dusche und einem abgetrenntes «Sesam öffne dich» WC auf. Die Regelung der Wassertemperatur in der Dusche funktioniert nicht, wird jedoch nach zweimaliger Intervention geflickt. Auch hier passt die Farbwahl der Fliesen und Wände zusammen.
Im Royal sind die Zimmer klassisch gehalten und strahlen den Charme der Entstehungszeit aus. Das wird den Gästen entsprechen, welche den historischen Charakter eines Hotels geniessen wollen.
Das Frühstück Buffet in der Brasserie hat alles, was sich Gäste wünschen. Frische Säfte, Smoothies und Prosecco sind ausreichend vorhanden, so wie eine grosse Auswahl an beliebten, meist filetierten Früchten. Die Brot Bar ist zum mühelosen Schneiden der Scheiben etwas eng. Emsiges, liebenswürdiges Personal macht das Frühstück zum Erlebnis.
Das Abendessen in der Brasserie hat uns sehr geschmeckt. Die Köche zaubern gekonnt unterschiedliche Spezialitäten auf die Teller. Die Vorspeisen sind perfekt. Die Hauptspeisen sind ausgezeichnet, leider wurde die bestellte Garstufe bei weitem nicht getroffen. Die Reduktion oder Sauce zum Fleisch ist phänomenal und wäre 3 Michelin Sterne wert. Beim Dessert angelangt, ist die Schokolade der Profiterole ausgezeichnet, der Brandteig zu hart. Die Crème Brûlée schmeckt sehr lecker, leider mit einer schwarz verbrannten Kruste und nicht mehr lauwarm. Alles in allem fehlt es ein bisschen am Fingerspitzengefühl, um aus der guten Küche eine ausgezeichnete zu schaffen.
Der prächtige Raum «Les Miroirs» ist der perfekte Ort für private Feiern wie Hochzeiten, Geburtstage, Bankette oder Familientreffen. Interlaken ist der Ausgangspunkt für mehr als 250 km Skipisten, nur 20 Autominuten oder deren 30 mit dem Zug entfernt. Private Parkplätze sind im Hotel verfügbar. Der Hotel Shuttle bringt einem in wenigen Minuten zum Bahnhof Ost der «Stadt zwischen den Seen».
Ausflüge:
Interlaken ist prädestiniert für Ausflüge in die Jungfrau Region. Wir haben uns für eine kleine Rundfahrt mit 90-minütigem Spaziergang entschieden. Vom Bahnhof aus fahren wir mit der Bahn bequem nach Grindelwald und steigen in der Station Terminal (938m) um. Eine moderne 10er Gondel bringt uns in 20 Minuten auf den Männlichen. Auf 2225 Meter empfängt uns eine riesige, 8 ½ Meter hohe Kuh aus Holz und Metall inmitten des «Sennenspielplatz» - ein Paradies für übermütige Kinder. Stetes Glockengebimmel begleitet die Junggebliebenen bei Spiel und Spass. Von dort aus spazieren wir inmitten von Kühen und anderen Berghungrigen hinunter zur Kleinen Scheidegg (2061m). Nach einem Mittagessen, bei dem wir die gewonnenen, wunderbaren Eindrücke Revue passieren lassen, fährt uns die Zahnradbahn zurück nach Grindelwald. Welch herrliches Erlebnis.
Historisches:
Erbaut hat das Hotel Royal-St.Georges, damals Hotel St. Georges, der aus Oldenburg eingewanderte Photograph Carl August Lichtenberger zu Beginn der neunziger Jahre, an der Stelle der ehemaligen Dependance des Hotel Interlaken. Das alte Hotel war nach mehreren baulichen Erweiterungen am Bettag, dem 15. September 1906, bis auf den Grund niedergebrannt. Wie ein Phönix aus der Asche entstand an seiner Stelle, nach Plänen des Interlakner Architekten Alfred Vifian, ein prunkvoller Neubau mit dem Namen Hotel Royal und daneben eine von ihrem Eckturm beherrschte Dependance, das St. Georges. Es entstanden 87 Zimmer. Fliessendes Wasser und Toiletten gab es nur auf den Etagen, dafür wurden aber bereits ein Lift, sowie in allen Gästezimmern ein Haustelefon und ein Brandmelder installiert. Nach einer Bauzeit von 1½ Jahren konnte die Eröffnung des Hauses am 1. Mai 1908 gefeiert werden.
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