Wer überhaupt kann einen faltbaren Ski brauchen? Diese Frage beschäftigt mich während dem ganzen Testverlauf dieser besonderen Variante aus den slowenischen Alpen.
Wir leidenschaftlichen Skifahrer wollen unsere seltene Freizeit nach wie vor in den Bergen verbringen. Vorwiegend ist mein Arbeitstag ausgebucht mit Verpflichtungen. Für Ferien, Familie und Fitness muss ich öfters gewaltig jonglieren. Ein Skiausflug verschafft mir mit Sicherheit die erhoffte Abwechslung. Angesichts der sich rasch ändernden Reisebeschränkungen ist jedes Mittel, welches meine Tour erleichtert, von unschätzbarem Wert.
Den ersten faltbaren Hightech All-Mountain-Ski der Welt kommt von Elan. Der Testski ist bequem zu transportieren – sei es im Auto, Zug oder eventuell sogar im Flugzeug. Die Tasche misst in der Länge exakt 100cm, ist also kompakter als ein üblicher Skisack und passt somit besser in einen Kofferraum oder auf die Gepäckablage im Zug.
Vor der Reise passe ich meine Skischuhe auf die Bindung an. Dies erweist sich als ziemlich knifflig. Die Bindung muss beim Aufklappen des Skis um 180 Grad gedreht werden. Das fordert starke Finger und Nägel. Leider lässt sich dieser Vorgang mit Handschuhen, draussen in der Kälte, fast nicht umsetzten. Zudem bedingt er eine möglichst flache Unterlage – vor und nach dem Skilaufen.
Ist der Voyager einmal startbereit, stellt sich die Frage, was ich mit meinem Bag, in welchem Ski und Stöcke untergebracht waren, machen soll. Falls ich mit dem Auto unterwegs bin, kein Problem. Wenn ich aber mit der Bahn für einen Tag ins Skigebiet fahre, muss ich ein Schliessfach finden, um die Tasche zu verstauen.
Überrascht bin ich, sobald die Abfahrt beginnt. Ich carve über frisch präparierte Pisten, schwebe durch den Pulverschnee und den Buckelpisten muss ich nicht ausweichen. Der Ski zieht zuverlässig seine Bahnen. Das Geheimnis des Voyager’s ist Elan's revolutionäre Connect Technology, bei der ein ausgefeilter Vier-Achsen-Mechanismus verwendet wird, welcher den Ski am Faltgelenk zusammenhält und abdichtet. Dieser wird durch eine mit Carbon verstärkte Platte unterstützt, die mein Gewicht gleichmässig verteilt. Die beiden Elemente ergänzen sich gegenseitig und geben dem Ski zum Einen die nötige Torsionsstabilität für erstklassige Performance, zum Anderen lässt er sich dadurch zu einem kompakten, leicht zu transportierenden Paket zusammenfalten. Der in den Julischen Alpen in Handarbeit hergestellte Voyager verfügt auch über die einzigartige «Amphibio-Technology»: ein revolutionäres Skidesign, das sowohl Rocker- als auch Camber-Profile (Vorspannung) entsprechend in den linken oder den rechten Ski integriert. Die gewölbte Innenkante sorgt für Präzision, einen starken Griff und Stabilität – während die gewölbte Aussenkante kleine Fehler verzeihen lässt und für butterweiches «umkanten» sorgt. Meine Voyager sind 172cm lang, die Weiten betragen 127/78/110mm und der Radius liegt bei 14,9 Meter, was auch kurze Schwünge sicherstellt.
Fazit: Für all jene, welche die Vorteile eines faltbaren Skis benötigen, gibt es keine Gründe, sich nicht für eine der drei Skilängen (160/166/172) zu entscheiden. Der Voyager ist auf der Piste ein ausgezeichneter Ski. Alle Anderen können sich einen Elan anlachen, welcher in voller Grösse transportiert werden muss. So oder so sprechen 75 Jahre Erfahrung für den engagierten Hersteller.
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