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AutorenbildDaniel Jauslin (dja)

Kochen direkt am Tisch

Fujiya of Japan heisst das Teppanyaki Restaurant vis-à-vis vom Bahnhof Enge in Zürich. Zelebriert wird dort traditionelle, japanische Essenskunst. Auf heissen Teppan-Platten verzaubert Takahira San vor unseren Augen frische Zutaten in köstliches, fernöstliches Essen.

Die Stahlplatte wird mit Gas von unten beheizt. Der Koch giesst Sonnenblumenöl darauf und gibt anschliessend jeweils zum Gang passend die frischen Zutaten dazu. Mit zwei Spachteln bearbeitet er anschliessend das Grillgut. Salz und Pfeffer dienen als Würze. Herrliche Düfte breiten sich am Tisch aus. Sojasprossen, zum Beispiel, werden laufend gedreht und langsam von der Hitze in der Mitte der Platte an den Rand geschoben, wo entsprechend weniger Wärme vorhanden ist. Je nach dem fügt der Koch Sojasauce, Butter oder Knoblauch zu. Auf jeden Fall bereitet das Warten auf das Essen Spass, denn all unsere Sinne werden angesprochen. Unsere kulinarische Reise nach Japan beginnt mit der Bestellung. Die Auswahl ist übersichtlich und rasch entscheiden wir uns für das Menü Surf ‘n’ Turf. Das Tartar besteht erwartungsgemäss aus frischem, handgeschnittenem Rinder- und Thunfischtartar mit einem Algensalat (Wakame) und Gyoza Chips. Welch wunderbare Kombination.

Anschliessend wird eine klare Kakitama Shiru Gemüse Suppe mit einem poschieren Ei serviert. Die Suppe ist äusserst fein, mit wenig aber sinnvollem Geschmack und das Ei ist das Pünktchen auf dem i. Aussergewöhnlich. Danach folgt Gang Nummer drei: Ebi no Tempura, im Tempurateig frittierte Black Tiger Crevetten. Der Teig ist dünn, und die Riesengarnelen können wir in drei verschiedene Saucen dippen: Sesam, Chili und Soja. Auch dieser Gang ist ein Gaumenschmaus. Der anschliessende Marktsalat mit Cocktailcrevetten ist leider nicht gelungen. Der Salat schwimmt in der salzig sauren Lake von Sojasauce und Reisessig. Schade, denn die Crevetten sind frisch und neutral. Danach werden auf der Platte frische Jakobsmuscheln gebraten und serviert. Hier stimmt wieder alles perfekt und der Genuss für die Sinne schreitet voran. Der Zwischengang, ein Yuzu Sorbet erobert unsere Geschmacksknospen im Sturm. Jetzt bereitet der Chef saisonales Gemüse zu.

Ein Leckerbissen sind die Lotuswurzeln – uns bis dahin unbekannt – welche auch nach dem Anbraten noch ausreichend Biss haben und köstlich schmecken. Die Zwiebel wird aufgeschichtet, mit Brandy gefüllt und anschliessend flambiert, was alle Gäste im Restaurant hellauf begeistert. Gleichzeit wird ein kleiner kanadischer Hummerschwanz zubereitet und vor dem Servieren wieder in den Panzer gepackt. Himmlisch. Zusammen mit einem perfekt marmorierten Stück Wagyu Beef darf ich das Surf ’n’ Turf Spektakel zu mir nehmen. Der Hummer ist fein, hat Brataromen und Biss und schmeckt zusammen mit dem Wagyu vollkommen. Das Australische Rind ist so zart, dass wir es mit dem Löffel schneiden könnten – der Koch bereitet es aber so zu, dass wir Stück für Stück mit den Stäbchen in den Mund führen können. Welch ein Abenteuer für unsere Sinne.

Die Teppan-Yaki Küche wurde ursprünglich zu Beginn des 18. Jahrhunderts von japanischen Einwanderern in den Vereinigten Staaten von Amerika als eine Art Bekämpfung ihres Heimwehs erfunden. Heute ist Teppankochen in der Gastronomie eines der grossen kulinarischen Erlebnisse für uns Gäste, welche aus nächster Nähe dem Koch bei der Zubereitung schmackhafter Speisen zuschauen können. Ein Muss für jeden, der sich dies leisten möchte. Wir freuen uns heute schon auf das nächste Menü im Fujiya.





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