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Glaibasler Charivari 2025: So bunt und vielseitig wie der ESC...

Autorenbild: Daniel Jauslin (dja)Daniel Jauslin (dja)

Preview: Bilder Patrick Straub

Das Glaibasler Charivari 2025 feierte am 8. Hornig im Basler Volkshaus eine Premiere, die keine Wünsche offenliess. Mit musikalischen Glanzleistungen, pointierten Schnitzelbankversen und einem spielfreudigen Schauspiel-Ensemble in Topform begeisterte die beliebte Vorfasnachts-Veranstaltung ihr Publikum vom ersten Ton an. Tosender Applaus und eine Standing Ovation waren die Belohnung für herausragende Leistungen.



«Das Charivari 2025 zeigt, wie viel Leidenschaft und Kreativität in der Basler Fasnacht steckt. Die Vielfalt macht das Charivari zu einem unvergleichlichen Event. Wir freuen uns, dieses Erlebnis mit unseren Besuchern teilen zu dürfen», sagte Erik Julliard, Programmchef. Und der Regisseur Lucien Stöcklin ergänzte: «Die Raamestiggli greifen eine Vielzahl von Themen auf und machen das Charivari lebendig und abwechslungsreich. Es ist uns gelungen, das Publikum auf hohem Niveau zu unterhalten.»

Zum Auftakt nahm das Ensemble das Weltgeschehen mit einem kritischen Blick ins Visier. Neben den US-Wahlen und dem Zürcher Böögg, der nicht brennen durfte, war auch der ESC in Basel ein Thema. Von Beginn weg zeigten Tatjana Pietropaolo, Tim Koechlin, Beatrice Waldis, Olivia Zimmerli, Cyril Giger und Stephanie Schluchter eine ausdrucksstarke Leistung. Letztere feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum. Grossartig wie im Raamestiggli «Anno 1357» ein mittelalterlicher Visionär von seiner Idee eines grossen Volksfests erzählte – es wurde herzhaft gelacht. Hoch zu und her ging es im Stiggli «Genau!», bei dem sich vier Freundinnen in einer «Baiz» zum Tee-Kränzli trafen und sich während des Gesprächs in ihre Männer verwandelten. Und in «Dringend gsuecht» kam auch die Basler Polizei nicht ungeschoren davon.



Knackige Verse und erstklassige FasnachtsmusikDie Pfeifergruppe Schäärede, vor 20 Jahren eigens für das Charivari ins Leben gerufen, überzeugte einmal mehr durch hochstehende Piccolokunst. Nach einem prächtigen «Verhäxt» im ersten Teil zogen sie das Publikum nach der Pause mit ihrem Jubiläumsmedley «Schääriläum» in ihren Bann – ein wahrer musikalischer Genuss! Eine präzise «Retraite à discrétion» präsentierte die zweite Pfeifergruppe, d Spitzbuebe, begleitet vom Ausnahmetambour Ivan Kym. Für wunderbare klassische Fasnachtsklänge, unter anderem mit dem «Hanswurscht», war die Spale-Clique verantwortlich. Mit überraschenden Verswendungen beeindruckte der Schnitzelbank Gwäägi. Insbesondere ihr Reim über die BVB erhielt von den Zuschauern grossen Beifall. Treffsicher zeigte sich auch der zweite Bank, s Dintelimpli, und punktete mit seinen politischen Pointen. Die Schränz-Gritte feierten den Start in ihr 75. Jubiläum auf der Charivari-Bühne mit einem Gugge-Medley. Und die Uelischränzer Basel 1979, ein wilder Haufen junger Fasnächtlerinnen und Fasnächtler überzeugte musikalisch in jedem Register. Trommlerisch kamen die Zuschauer durch die gemeinsamen Soli der Rotstab-Clique Liestal 1930 und der Fasnachtzunft Ryburg voll auf ihre Kosten. Zwischen den Programmpunkten sorgten die aussergewöhnlichen Musiker Patrick Stalder an der Klarinette und Marwin Näpflin am Schwyzerörgeli sowie der Basler Spitzentambour Maurice Weiss mit packenden «Jam-Sessions» für lebhafte und energiegeladene Intermezzi – ein musikalischer Höhenflug. Nach jedem Programmteil wurden Punkte vergeben, ganz im Stil des ESC – ein witzig inszeniertes, durchgehendes Element.



E Scheen CharivariDen krönenden Abschluss bildete eine originelle Persiflage auf den Eurovision Song Contest. Das Finale mit der Charivari-Rockband, den Schäärede, den Solisten und dem Schauspiel-Ensemble entführte das Publikum – unter dem Titel «E Scheen Charivari (ESC)» – in ein eine schrill-bunte Welt und setzte den emotionalen Schlusspunkt unter einen mitreissenden Vorfasnachtsabend.

Das Charivari läuft noch bis am 22. Februar 2025 im Volkshaus Basel. Letzte Einzelplätze sind auf charivari.ch erhältlich.




 
 
 

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Kontakt: Daniel Jauslin | Unterer Rütschetenweg 25B | CH-4133 Pratteln | blog [at] jauslin.net

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